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Farbedelsteine als Investition – moralisch, ökologisch, wirtschaftlich

Warum es gut ist und der Entwicklungszusammenarbeit dient, in Edelsteine zu investieren? Vom Potential des Edelstein Handels als Entwicklungshilfe und die Bedeutung des Kimberley Prozesses, von Josefa von Falk aus Berlin, Studentin und Bloggerin.

Die Zahl der in Investitionen Interessierten stieg steil in den letzten Jahren. Aber nicht nur das Interesse, sondern auch die Anforderungen an die Wunsch Investitionen wächst. Begehrte Investitionen sollen nicht nur maximalen Gewinn bringen und oder eine emotionale Verbindung zu den Geldanlegern haben, vielmehr muss die Kapitalanlage ethisch korrekt und vereinbar mit dem Nachhaltigkeitsgedanken sein, damit die Welt ein Stück weit besser gestaltet wird. Diesen Anspruch stellen nicht nur junge Erwachsene, sondern Menschen aus allen Altersklassen sind vertreten. Nachhaltige Faktoren für die Investment Entscheidung fließen als Kriterium bei 73 Prozent der Venture Capital-Fonds und 62 Prozent der Business Angels ein. Die Abteilung „Forschung und Marktanalyse des „European Investment-Fund“ (EIF) hat untersucht, wie die europäische Private Equity Branche zu ESG (environmental, social and governance) Investments steht. Ein Fazit der Studie ist, dass ESG Investments in den nächsten fünf Jahren ansteigen, da immer mehr Investoren in der Private Equity Branche Vorteile erkennen.

Nachhaltigkeit: ethisch – ökologisch – lukrativ

Erfüllt das Investment in Farbedelsteine die ethisch, ökologischen und lukrativen Anforderungen der Nachhaltigkeit? Investitionen der Farbedelsteine steigen im Wert. Warum ist das so? Wir fragen den Gemmologen und Experten für Farbedelsteine, Dr. Thomas Schröck aus Wien in Österreich: „Die Antwort ist einfach: Seine Seltenheit und seine Begehrtheit. Je seltener und je begehrter etwas ist, desto höher ist sein Preis. Das bekannte Prinzip von Angebot und Nachfrage. Der Edelsteinabbau nimmt ab, ehemalige Quellen erschöpfen sich und die Nachfrage steigt, das sind optimale Voraussetzungen für den Einstieg in die Kapitalanlage Edelsteine.“ Dr. Thomas Schröck ist promovierter Volkswirt und beschäftigt sich seit seinem sechsten Lebensjahr mit Edelsteinen und hat 2004 intensiv begonnen, Edelsteine als Assetklasse in Österreich, in Deutschland und in der Schweiz zu etablieren. Mittlerweile agiert sein Unternehmen The Natural Gem GmbH weltweit. Er feiert sein 30-jährigen Jubiläum im internationalen Edelsteinhandel.

Was ist das Besondere an diesem Investment?

Dr. Thomas Schröck hierzu: „Die mit ihrer magischen Brillanz jeden Blickfang auf sich richtenden Edelsteine sind eine absolut interessante Assetklasse. Gleichzeitig sind sie die älteste Assetklasse der Welt, die heute noch begehrenswert für Investoren ist. Wir reden hier von etwa 4500 bis 5000 Jahre alten Edelsteinen, die ein bisschen älter als Gold sind. Jeder Stein eine kostbare Rarität, eine Seltenheit und wirklich etwas Faszinierendes, der in seiner Kleinheit zu Hause an jedem Ort ohne Aufwand aufbewahrt werden kann. Das beflügelt die Menschen seit vielen Jahrtausenden, die Faszination und Wertschätzung für kleine, glitzernde und glänzende Steine bieten Werterhalt und Wert Konzentration auf kleinstem Raum. Eine einfache Rechnung: Ein halbes Kilo Feingold hat einen Wert von rund 25.000 Euro. Ein halbes Kilo ein Karat großer Diamanten feinster Qualität im Brillantschliff hätte einen Wert von rund 50 Mio. Euro. Dazu kommt die emotionale Komponente und die Jahrtausendealte Faszination für die Steine. Es gibt nichts von so hohem Wert, was wir als Geldanlage nahe am Körper tragen können.“

Welche Farbedelsteine eignen sich für ein Investment?

„Zum Beispiel naturfarbene Rubine, Saphire und Smaragde in sehr guter bis ausgezeichnete Qualität. Dies ab einem Karat Gewicht aufwärts. Die Erfolgsfaktoren für die Kunden der Natural Gem in Wien Österreich sind die klare Fokussierung auf naturfarbene, unbehandelte Edelsteine und deren Zertifizierung nach weltweit höchsten Standards. Der Bezug erfolgt ohne Zwischenhändler zu einem angemessenen Preis ohne Aufpreise. Besonders erfolgreich ist der zusätzlich aufgelegte erste Fonds, der weltweit Farbedelsteine im Bestand hält – The Natural Gem Fund One“, erläutert Dr. Thomas Schröck.

Der wichtigste Baustein des Unternehmens The Natural Gem GmbH ist die Frage des Vertrauens und der Transparenz in Bezug auf Herkunftsländer, dem Edelsteinhandel, dem Einkauf und Verkauf. Die langjährigen Erfahrungen von Thomas Schröck im Edelsteinhandel basieren in höchstem Maße auf Vertrauen. Persönliche Kontakte in den Herkunftsländern zu den Familien, die durch das aufgebaute Vertrauen bereit sind, ihre Steine natürlich weiterzugeben. „Wir kaufen in den Herkunftsländern. Die Edelsteine, die wir verkaufen, sind allesamt zertifiziert, von unabhängigen gemmologischen Instituten beurteilt, begutachtet, entsprechend mit einem Zertifikat versehen. Bei The Natural Gem GmbH, erhält jeder Stein im Verkauf automatisch auch ein Wertgutachten von einem gerichtlich beeideten Sachverständigen und da sind wir in Mitteleuropa die Einzigen. Damit wird dem Kunde bestätigt, dass das was er kauft, ist das, wofür er zahlt, ist das, was vor ihm liegt“, erläutert Dr. Thomas Schröck.

Was sind Konfliktdiamanten?

Die Anforderung der Ethik und Ökologie wiederum bedarf mehr Gedanken und werden vielfach diskutiert. Warum der Erwerb von Edelsteinen die Welt ein Stück besser macht? In vielen Köpfen besteht heute noch eine Verbindung zwischen dem Erwerb von Edelsteinen und den berüchtigten Blutdiamanten. Als Konfliktdiamanten werden Edelsteine bezeichnet, durch deren Ertrag Kriege oder gewalttätige Konflikte finanziert werden, welche rechtmäßige Regierungen gefährden und schaden. Gefälschte Dokumente und fehlende Transparenz machten es Händlern und Käufern in der Vergangenheit besonders schwer die Herkunftsbedingungen von Edelsteinen zu erkennen. Zudem waren Edelsteinliebhaber abhängig von den Ländern mit hohem Edelsteinvorkommen wie die afrikanischen Länder Kongo, Liberia oder Angola. Doch genau diese Länder waren und sind immer noch von Bürgerkriegen schwer beeinträchtigt. In den 1990er florierte der unkontrollierte Edelsteinhandel und finanzierte unter anderem die angolische Rebellen Bewegung „Unita“. Eine Kontrolle musste her.

Die Lösung: Der Kimberley Prozess

Angestoßen durch die vereinten Nationen versammelte sich vor 20 Jahren erstmals ein Großteil der Edelstein produzierenden Länder und Vertreter der weltweiten Edelsteinindustrie in Kimberley, Südafrika. Gemeinsam erarbeiteten sie das Kimberley-Prozess-Zertifizierungssystem (KPCS), um den Handel von Blutdiamanten zu reglementieren. Verbindlichkeit der teilnehmenden Staaten entstand durch die Pflicht der Aufnahme von Bestimmungen des KPs in die jeweilige nationale Gesetzgebung. Die KP Staaten unterliegen seit 2003 der Pflicht ausschließlich mit offiziell zertifizierten Rohdiamanten (KP2014a) zu handeln. In den letzten zwanzig Jahren hat sich viel getan und heute hat der Kimberley Prozess 82 Mitgliedstaaten, die für 99,8 Prozent der Diamantproduktion verantwortlich sind. Ein Meilenstein auch in internationaler Zusammenarbeit einer globalisierten Welt. Dennoch liegt die Umsetzung auf nationaler Ebene und ist angewiesen auf funktionierende Behörden und stetige Im- und Export Kontrollen. Ein Grund, weswegen auch 2020 noch ein Viertel der Rohdiamanten als Konfliktdiamanten gelten. Gleichwohl schaffte der Kimberley Prozess ein Fundament für eine gesunde Edelsteinindustrie und einen starken wirtschaftlichen Aufschwung in ,,fragilen“ Mitgliedstaaten.

Was bedeutet das für potentielle Investoren?

Durch den Kimberley Prozess können potentielle Käufer mit einer hohen Wahrscheinlichkeit konfliktfreie Steine erwerben. Edelsteine, die die lokale Wirtschaft unterstützen und sogar einen Teil zum friedlichen Wohlstand der Regionen beitragen. Zu bedenken gibt es, dass der Kimberley Prozess keine Vorgaben bezüglich sozialer und Umweltaspekte wie Zwangsarbeit, Sicherheit, Bezahlung, und Korruption beinhaltet. Dafür existieren weitere komplexe Zertifizierungen im Edelsteinhandel und im Abbau wie die Conflict-Free Smelter Initiative oder Responsible Minerals Initiative. Der persönliche Kontakt zwischen Edelsteinproduzenten und Edelsteinkäufern könnte ein Indikator für soziale und fair abgebaute Edelsteine sein. Ein Beispiel dafür ist Sri Lanka, das seit 2017 den Großabbau von Edelsteinen verbot und auf ländliche, oft in Familienbesitzen, liegende Minen setzt. Unternehmen, die den persönlichen Kontakt zu den Edelsteinproduzenten pflegen, bieten den suchenden Investoren größeres Vertrauen, in Bezug darauf, dass die Edelsteine ethisch und ökologisch vertretbar sind. Durch fairen Edelsteinhandel die Welt ein Stück weit besser machen, das ist die Motivation des Unternehmens The Natural Gem GmbH aus Wien. Hoffnung gibt das Verbot des industriellen Edelsteinabbaus in Sri Lanka. Der richtige Schritt für die soziale Verantwortungsübernahme aus Sicht des Edelsteinexperten Dr. Thomas Schröck: „Dieses Verbot bewirkt, dass die Wertschöpfung im Land bleibt und die lokale Wirtschaft unterstützt. Auch das Schleifen geschieht meist durch die Mienenbesitzer und verlängert damit das Vertrauen bei allen Beteiligten.“ Die ist ein Beispiel, wie die Investition in Edelsteine, die Welt unter moralischen, wirtschaftlichen und ökologischen Gesichtspunkten ein Stück weit besser macht.

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Josefa von Falk

Studentin / Bloggerin

Dr. Thomas Schröck ist seit über 25 Jahren Edelsteinexperte und Gesellschafter Geschäftsführer des Unternehmens The Natural Gem GmbH mit Sitz in Wien, Österreich. Der Gewinn-Verlag publiziert im Herbst 2017 das neueste Buch von Dr. Thomas Schröck „Edelsteine als Investment“. Weitere Informationen unter www.thenaturalgem.com

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