StartGesundheit und WellnessKleine Wunde, große Infektionsgefahr

Kleine Wunde, große Infektionsgefahr

R+V-Infocenter: kleine Wunden reinigen und desinfizieren

Wiesbaden, 8. März 2023. Ob Schürfwunde am Knie oder Schnitt in den Finger: Auch kleine Wunden sollten immer gereinigt und sorgfältig desinfiziert werden, rät das Infocenter der R+V Versicherung. Sonst drohen Entzündungen und Wundinfektionen.

Kleine Wunden lassen sich in der Regel problemlos selbst behandeln. „Für solche Fälle sollte jeder ein antiseptisches Wundspray griffbereit haben“, sagt Friederike Kaiser, Beratungsärztin bei der R+V Krankenversicherung. Sie rät, damit auch kleine Wunden gründlich zu desinfizieren, um Entzündungen und Infektionen zu verhindern. „Wundinfektionen hemmen die natürliche Heilung und es gibt schneller Narben. Zudem können sie im auf gesundes Gewebe oder im schlimmsten Fall auf Sehnen und Knochen übergreifen“, erklärt die Ärztin.

Wunden vor dem Desinfizieren reinigen
Vor dem Desinfizieren müssen die Wunden unter Umständen erst gereinigt werden. Bei Schnittwunden passiert das ein Stück weit „automatisch“, wenn man sie kurz bluten lässt. „Die Blutung spült feinste Schmutzpartikel und Keime aus der Wunde“, erklärt R+V-Ärztin Kaiser. Ist die Wunde sauber, kann die Blutung mit einer sterilen Kompresse gestoppt und anschließend sorgfältig desinfiziert und mit einem Pflaster geschützt werden. „Wenn Schnittwunden sehr tief sind oder stark bluten, sollten Verletzte zur Sicherheit einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen“, ergänzt Kaiser.

Schürfwunden hingegen bluten meist nur wenig, eine körpereigene Wundreinigung findet nicht statt. Wenn die Wunde stark verschmutzt ist, etwa mit Erde oder Sand, sollte sie mit sauberem Wasser gereinigt werden. Fremdkörper wie Steinchen oder Splitter lassen sich vorsichtig mit einer Pinzette entfernen.

Mit Bissverletzungen sofort in die Arztpraxis
Ein Sonderfall sind Bissverletzungen, vor allem die von Katzen. Sie führen bei Menschen relativ oft zu schweren Infektionen – zum einen, weil die Zähne spitz sind und tief ins Gewebe eindringen, zum anderen, weil der Speichel gefährliche Bakterien enthält. Wenn diese in die Blutbahn gelangen, können sie schwere Wundinfektionen auslösen und zum Beispiel die Hirnhaut oder die Herzklappen befallen. „Viele Verletzte nehmen Katzenbisse nicht ernst, weil sie klein sind und kaum bluten. Ich empfehle aber dringend, auch kleine Bissverletzungen sorgfältig zu desinfizieren und dann direkt eine Arztpraxis aufzusuchen“, warnt Friederike Kaiser.

Weitere Tipps des R+V-Infocenters:
– Wer eine Wunde versorgt, sollte sich vorher gründlich die Hände waschen und eventuell zusätzlich desinfizieren oder sterile Einmalhandschuhe tragen.
– Medizinischer Alkohol ist zur Händedesinfektion geeignet. Beim Kontakt mit Wunden brennt er jedoch stark. Deshalb sind alkoholfreie Wunddesinfektionsmittel immer die bessere Alternative – besonders bei Kindern.
– Wenn kein Leitungswasser für die Wundreinigung verfügbar ist, ist Mineralwasser oder Kochsalzlösung eine Alternative. Salz wirkt zusätzlich desinfizierend und fördert die Wundheilung.
– Auch aus winzigen Insektenstichen kann sich eine Infektion entwickeln, vor allem durch Kratzen. Gegen den Juckreiz hilft Kühlen, zum Beispiel mit kalten, feuchten Lappen, Coolpacks oder Gels. Auch spezielle Cremes oder batteriebetriebene Stifte können Linderung verschaffen.
– Wenn sich an einer Wunde ein roter Strich bildet, sollte unbedingt eine Arztpraxis aufgesucht werden. Es könnte sich um eine beginnende Blutvergiftung handeln.

Das R+V-Infocenter wurde 1989 als Initiative der R+V Versicherung in Wiesbaden gegründet. Es informiert regelmäßig über Service- und Verbraucherthemen. Das thematische Spektrum ist breit: Sicherheit im Haus, im Straßenverkehr und auf Reisen, Schutz vor Unfällen und Betrug, Recht im Alltag und Gesundheitsvorsorge. Dazu nutzt das R+V-Infocenter das vielfältige Know-how der R+V-Fachleute und wertet Statistiken und Trends aus. Zusätzlich führt das R+V-Infocenter eigene Untersuchungen durch: Die repräsentative Langzeitstudie über die „Ängste der Deutschen“ ermittelt beispielsweise bereits seit 1992 jährlich, welche wirtschaftlichen, politischen und persönlichen Themen den Menschen am meisten Sorgen bereiten.

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